Museum investiert in digitale Röntgentechnologie
19-01-2023 08:00

Museum investiert in digitale Röntgentechnologie

Die Colonial Williamsburg Foundation (CWF) betreibt das älteste und größte Living History Museum in den Vereinigten Staaten und bietet Besuchern Zugang zu einem 301 Hektar großen historischen Gebiet und herausragenden Ausstellungen. Es ist ein aktiver Ort für Archäologie und Forschung und verfügt über bedeutende kulturelle Sammlungen, wie z. B. dekorative Kunst, amerikanische Volkskunst und architektonische Materialien. Die Sammlung der Stiftung umfasst ein breites Spektrum an Stücken aus Papier, Keramik, Textilien, verschiedenen Metallen und Holz.

Im Rahmen der sorgfältigen Untersuchung der Geschichte und der Konstruktion dieser Objekte sowie von Reparaturen und Änderungen, die in der Vergangenheit vorgenommen wurden, hat die CWF vor kurzem sein Röntgenlabor mit Computer Radiographie (CR) und Direktradiographie (DR) von DÜRR NDT ausgestattet und damit das veraltete Filmradiographieverfahren ersetzt. Der CR-Scanner HD-CR 35 und der digitale Matrixde­tektor (DDA) DRC 2430 machen die manuelle Filmentwicklung und das Chemikalienmanagement überflüssig, und da keine Dunkelkammer mehr benötigt wird, wird wertvoller Platz frei.

Dank der Vielseitigkeit der neuen Ausrüstung und der Benutzerfreundlichkeit der D-Tect X-Software von DÜRR NDT kann die große Anzahl von Restauratoren Untersuchungsaufgaben effizienter und schneller durchführen und die daraus resultierenden Bilder mit ihren Kollegen teilen.

Digitale Röntgenaufnahme Gemälde

Dieses CR-Bild eines Gemäldes von Susanna Cardwell McCausland (welches Joshua Johnson zugeschrieben und auf ca. 1805 datiert wird) zeigt zum Beispiel deutlich Reparaturen an der Leinwand sowie darunter liegende Pinselstriche, die belegen, dass der Künstler seine ursprüngliche Komposition während der Entstehung verändert hat. Da CR dünne und flexible Speicherfolien (IPs) verwendet, war es möglich, die IP sicher zwischen die Leinwand und den hölzernen Keilrahmen zu platzieren, um Störungen durch die Rahmenstruktur bei der Aufnahme dieses Bildes zu vermeiden.

Ein weiteres Beispiel, bei dem CR die bevorzugte Methode der Bilderfassung ist, betrifft die Flexibilität der IP. In diesem Beispiel wurde die IP im Inneren eines großen glasierten Keramikbechers (ca. 1815) platziert, um eine Seite ohne Beeinträchtigung durch die andere Seite abzubilden. Das resultierende Bild zeigt deutlich, dass das Gefäß erhebliche Schäden erlitten hat und mit Metallnieten repariert wurde, was darauf hindeutet, dass es sehr wertvoll war. Da die Reparaturen des Bechers vollständig übermalt worden waren, konnte das Ausmaß der Schäden nur mit Hilfe der Röntgenaufnahme festgestellt werden.

DR hingegen verwendet einen starren und dickeren Detektor, der für diese Anwendung nicht geeignet ist, aber nahezu sofort Bilder liefert, so dass geeignete Objekte schnell und einfach abgebildet werden können. Da DR Bildgebung in Echtzeit bietet, ist es einfach, die Röntgenparameter während der Aufnahme anzupassen, um das bestmögliche Bild zu erhalten, bevor die endgültige Version in die Software übertragen wird. Dies ist ein großer Vorteil in einer Umgebung, in der Objekte aus sehr unterschiedlichen Materialien abgebildet werden, da sich die Dichte und damit die erforderlichen Röntgeneinstellungen von einer Anwendung zur nächsten radikal ändern können.

Dieses DR-Bild von Eisennägeln zeigt deutlich die ursprüngliche Nagelstruktur innerhalb der Korrosion, die sich im Laufe der Jahre auf den Nägeln gebildet hat. Da der DRC 2430 NDT über eine herausragende Auflösung verfügt, ist es möglich, einzelne Nägel heranzuzoomen, um sie genauer zu untersuchen. Die zugehörige D-Tect X Software bietet hochentwickelte Filter und Messwerkzeuge, um die Bilder zu optimieren und detaillierte Analysen zu ermöglichen.

Die Colonial WIllliamsburg Foundation verfügt nun über die nötigen Instrumente, um ihre Nachforschungen schnell und einfach voranzutreiben. Da alle Restauratoren im Umgang mit den Geräten geschult wurden, hat nun jedes Labor die Möglichkeit, unabhängig Untersuchungen in seinem Fachbereich anzustellen.

Patricia Silence, Director of Conservation Operations, erläuterte: „Unsere Kuratoren, Archäologen und andere Experten, die sich bei ihren Analysen auf die Konservatoren der Colonial Williamsburg Foundation verlassen, sind begeistert, dass diese Technologie nun zur Verfügung steht. Wir werden in Zukunft viel mehr über unsere Sammlung erfahren, da die Röntgenaufnahmen relativ schnell, unkompliziert und ohne teure Hilfsmittel möglich sind.“

Zurück

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Bleiben Sie auf dem Lafenden und erhalten Sie Informationen über Neuheiten, Produkte sowie Veranstaltungen im ZfP-Bereich sowie in der industriellen Röntgenprüfung.

© DÜRR NDT GmbH & Co. KG - Alle Rechte vorbehalten.